SPIEGEL GESCHICHTE 2/2025 "80 Jahre nach Hitler"
Vor 80 Jahren brach für viele Deutsche eine Welt zusammen: Die Alliierten hatten Deutschland besiegt. Der Zweite Weltkrieg war vorbei und mit ihm die zwölf Jahre währende Herrschaft der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler. Heute heißt es über den 8. Mai 1945 oft, es sei ein »Tag der Befreiung« gewesen. 1985 prägte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker diesen Begriff. Zu jener Zeit war es ein Wagnis, die deutsche Niederlage als etwas Positives zu benennen. Das Land, das den Krieg 1939 durch den Überfall auf Polen begonnen hatte, tat sich lange schwer, mit seiner Geschichte umzugehen. Heute steht die Erinnerung einmal mehr unter Druck, Rechtspopulisten, nicht nur in Deutschland, tun alles dafür, die deutschen Verbrechen im Nationalsozialismus ins Vergessen zu drängen. Für uns war dies der Anlass zu fragen, wie Hitlers Vernichtungskrieg bis heute nachwirkt, nicht zuletzt, um mit diesem Wissen die aktuellen Diskussionen besser einordnen zu können. Die Texte in dieser Ausgabe schlagen einen Bogen von den letzten Kriegsjahren bis in die Gegenwart. Wir erklären, wie die Abgeschiedenheit im Führerhauptquartier »Wolfsschanze« Hitler und seine Getreuen immer weiter radikalisierte. Wir legen dar, welchen Effekt die Entnazifizierung 1945 auf die deutsche Gesellschaft hatte. Wir beschreiben das Schicksal eines frühen Holocaust-Forschers, der in Deutschland missachtet wurde, prüfen die Behauptung, die Mitglieder der Studentenbewegung von 1968 hätten die Elterngeneration über deren Verhalten im Nationalsozialismus zur Rede gestellt, und berichten, wie andere Länder mit dem Erbe des Zweiten Weltkriegs umgehen.
Gewicht (g): 330
Verlag: Spiegel-Verlag
Magazinsprache: DE
Erscheinungsdatum: 21.03.2025